Kurrenden

Wenn man heute an den Adventssonntagen Seiffen besucht, kann man die Kurrendesänger mit Laterne und leuchtendem Stern von Haus zu Haus gehen sehen. Sie wünschen mit festlichen Liedern den Bewohnern eine gesegnete Weihnachtszeit. “Curro“ (currere) ist lateinischen Ursprungs und bedeutet soviel wie laufen. So war die Kurrende zunächst ein “laufender“ Knabenchor, dem Jungen zwischen 10 und 14 Jahren angehören durften. Mittlerweile gehören auch Mädchen diesem Kirchenchor an. Die typische Kleidung aus einem einfachen Übergewand und einer runden Kopfbedeckung erhielt ihr heutiges Aussehen wohl um 1535 mit dem Übergang des Seiffener Gebietes zum Protestantismus.

Um 1935 schuf der Seiffener Max Schanz eine Figurengruppe, die man wohl als die “Urkurrende“ bezeichnen kann, da sie vielen erzgebirgischen Spielzeugmachern als thematische Vorlage diente. Dazu gehörten fünf Kurrendianer mit einem Buch in den Händen, ein Sternträger, zwei Spanbäume sowie drei dünn gehaltene Satteldachhäuser, eins davon mit Dachreitertürmchen als Kirche. Heute findet sich in dem figürlichen Ensemble meist auch die bekannte Seiffener Kirche bzw. exklusiv bei uns auch andere typische Gebäude des Spielzeugdorfes wie das Rathaus und das alte Schulgebäude. Ergänzt wird dieses markante Set durch 2 Laternen, die im Ortszentrum von Seiffen überall zu finden sind und mit dem Licht aus ihren farbenfrohen Motiven von der romantischsten Zeit im Spielzeugdorf – der Weihnachtszeit – erzählen.